Das sich nördlich der historischen Stadtmitte, die Simplonstraße entlang befindende, alte Oratorium wurde schon 1347 anlässlich der “Consignationes” erwähnt. Es handelt sich um ein orientiertes Gebäude mit rechteckigem Zimmer mit halbrunder Apsis. Auf der Hüttenfassade sind Spuren von Gemälden des 15. Jh. teilweise sichtbar, die San Michele, die Flucht nach Ägypten und die Mariä Verkündigung darstellen. Im Innern, in der Apsiswanne, sind Christus Pantokrator und die Apostel gemalt; auf der Wand darüber findet man eine Mariä Verkündigung, und unten eine raffinierte Madonna del Latte, von Flavia Fiori Joannes Maria de Rumo, einem Maler polnischen Ursprungs aus Oleggio, zugeschrieben. Auch die Seitenwände werden mit heiligen Bildern reichlich geschmückt; in einigen Punkten überlagern sie einander und stammen aus dem 15. und 16. Jh.. Zu erwähnen ist auch, dass eine Madonna aus Holz aus der gotischen Zeit einst bei dem Oratorium aufbewahrt war; heute wird sie beim Museum der Religiösen Kunst von Oleggio aufbewahrt.