Die Santa Maria delle Grazie gewidmete Kirche befindet sich im Innern der mittelalterlichen Burg. Viele Jahrhunderte lang wurde sie als Pfarrkirche und als Zentrum des gemeinschaftlichen Lebens des Dorfes verwendet, so dass sie heute noch als “alte Kirche” erinnert wird. Ab Ende des 15. Jh. bis 1989 blieb sie unter dem Rektorat der Familie Durio, dann wurde sie endgültig der Gemeinde geschenkt. Das Gebäude hat alten Ursprung und könnte aus dem Ende des 11. Jh. stammen. Die alte halbrunde, mit fischgratförmig gelegenen Kieselsteinen, Hängebögen aus Backsteinen und mit einem sägezahnförmig gelegenen Ziegelrahmen elegant geschmückte Apsis bekräftigt diese Vermutung. Während des 15. und 16. Jh. wurde sie renoviert und im 17. Jh. erweitert. Wertvoll und wichtig sind die beiden Freskenzyklen im Innern der Kirche. Einer stammt aus 1489 und wird der Werkstätte von Tommaso Cagnola zugeschrieben. In der Apsiszone werden Christus Pantokrator mit den Symbolen der vier Evangelisten und die Apostel dargestellt; an den Wänden sind weitere Rahmen mit Bildern von Heiligen gut zu sehen. Der zweite Zyklus, aus dem Jahre 1543, ist ein Werk des Malers von Novara Angelo De Canta (Neffe von Tommaso Cagnola), der auf die Wände des alten Schiffes eine Art von Malerarchitektur des Bramante verwirklicht, reich an Säulen, Nischen, Bögen und Fenstern, so dass die hier dargestellten religiösen Szenen belebt werden. Man findet eine leider verfallene Kreuzigung auf dem Triumphbogen, an der rechten Wand die Pietà zwischen S. Antonio Abate und S. Graziano, S. Martino und der Arme, und oben S. Eusebio und S. Lucia; dann noch die Verehrung der Heiligen Drei Könige, die Heiligen Francesco, Bernardino, Rocco und Sebastiano; an der gegenüberliegenden Wand Jesus Taufe.